Operative Therapie der Myome


Bei der operativen Therapie unterscheidet man organerhaltende von nicht-organerhaltenden Verfahren, die je nach Indikation und Patientinnenwunsch zur Anwendung kommen.

Operative Organerhaltende Methoden

Bei der Myomentfernung (Myomektomie, Myomenukleation) wird nur das Myom entfernt, die Gebärmutter wird erhalten. Ein Vorteil ist die weiterbestehende Fruchtbarkeit, falls noch ein Kinderwunsch besteht. In Abhängigkeit von Art und Umfang der durchgeführten Myomentfernung muss bei einer eintretenden Schwangerschaft mit den beteiligten Ärzten besprochen werden, ob eine Geburt auf natürlichem Wege erfolgen kann oder ob ein Kaiserschnitt erforderlich ist. 

In den meisten Fällen spricht allerdings nichts gegen eine vaginale Geburt. Nach einer Myomenukleation kann es in den darauffolgenden Jahren zu einem erneuten Wachstum von Myomen kommen. In 20-40% der Fälle kann dies eine erneute Operation nach sich ziehen. Ob eine Myomenukleation in Frage kommt, hängt von Lage, Größe und Zahl der Myome sowie dem Therapieziel ab. 

Eine Myomentfernung kann auf folgenden Wegen durchgeführt werden:


Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie/Resektoskopie)

Liegt das Myom in der Gebärmutterhöhle (submuköses Myom), kann es durch eine minimal invasive Operation mittels Gebärmutterspiegelung entfernt werden. Hierfür wird von er Scheide eine Stabkamera mit Optik und integrierter elektrischer Schlinge (Resektoskop) über den Gebärmutterhalskanal bis in die Gebärmutterhöhle eingeführt. Während die Gebärmutter mit Flüssigkeit gespült wird, wird das Myom unter Sicht mittels der Elektroschlinge abgetragen und über die Scheide entfernt. 

Während diesem Eingriff kommt es meist nur zu einem geringen Blutverlust sowie zu einer schnellen Erholung im Anschluss. Die hysteroskopischen Myomentfernungen werden in unserem Myomzentrum in der Regel ambulant durchgeführt und der Aufenthalt dauert insgesamt 3-4 Stunden. In seltenen Fällen kommt es vor, dass das submuköse Myom durch eine einzelne hysteroskopische Operation nicht vollständig entfernt werden kann. In diesen vereinzelten Fällen kann es notwendig sein, eine zweite Resektoskopie  etwa 8-10 Wochen später durchzuführen.

 

Bauchspiegelung (Laparoskopie, Endoskopische Chirurgie = Schlüsselloch-Chirurgie)


Liegt das Myom in der Gebärmutterwand, an der Außenseite oder in den Aufhängebändern der Gebärmutter, wird es durch einen minimal invasiven Eingriff mittels Laparoskopie operiert. Hierfür wird über einen kleinen Schnitt im Nabel eine Stabkamera mit Optik in die Bauchhöhle eingeführt und die Bauchhöhle mit Kohlensäuregas aufgefüllt. Im Unterbauch werden zusätzliche Ventilhüsen (Trokare) über kleine Schnitte in die Bauchhöhle eingebracht, um über diese die Operationsinstrumente in die Bauchhöhle einführen zu können und die Myome auf diesem Weg zu entfernen. Das Kohlensäuregas wird am Ende der Operation wieder vollständig abgelassen. Die entstehenden Wunden werden anschließend vernäht und hinterlassen kaum sichtbare Narben. 

Bauchschnitt (Laparotomie)

Die Entfernung von Myomen über einen Bauchschnitt ist nur bei sehr großen Myomen notwendig. Derartige Eingriffe werden nicht in unserem ambulanten OP-Zentrum durchgeführt, sondern unter stationären Bedingungen in einem Krankenhaus. 

Operative Nicht- Organerhaltende Methoden

Sollte die Erhaltung der Gebärmutter nicht möglich, medizinisch nicht sinnvoll oder seitens der Patientin nicht gewünscht sein, ist eine Gebärmutterentfernung (Hysterektomie) indiziert. Hierbei unterscheiden wir zwischen einer Teilentfernung der Gebärmutter mit Belassen des Gebärmutterhalses und der vollständigen Entfernung der Gebärmutter, wobei in beiden Fällen vor einem solchen Eingriff die Familienplanung abgeschlossen sein sollte, da nach Hysterektomie eine Schwangerschaft nicht mehr möglich ist.

Teilentfernung der Gebärmutter

Analog zur laparoskopischen Myomentfernung kann auch die Entfernung der Gebärmutter in den meisten Fällen minimal invasiv per Schlüsselloch-Technologie ambulant durchgeführt werden. Da zumeist nur der Gebärmutterkörper erkrankt ist, stellt die Gebärmutterteilentfernung unter Erhalt des Gebärmutterhalses in diesen Fällen die Methode der Wahl dar. Diese Operation wird Laparoskopisch-assistierte suprazervikale Hysterektomie (LASH) genannt. Der Vorteil in der Erhaltung des Gebärmutterhalses besteht darin, dass die Funktion und Integrität des Beckenbodens in der Regel durch die Operation unbeeinträchtigt bleiben und postoperative sexuelle Empfindungsstörungen vermieden werden können. Vorraussetzung für diese Methode ist natürlich ein unauffälliger Krebsvorsorgeabstrich.

Komplette (Totale) Entfernung der Gebärmutter

Aber auch die Entfernung der gesamtem Gebärmutter ist mittels laparoskopischen Verfahren möglich (Totale Laparoskopische Hysterekotomie - TLH). Weitere Techniken stellen die Entfernung der Gebärmutter durch die Scheide (vaginale Hysterektomie) oder per  Bauchschnitt (abdominale Hysterektomie) dar. Diese Eingriffe werden in der Regel nicht ambulant durchgeführt und bedürfen einer stationären Behandlung in einem Krankenhaus. Eine abdominale Hysterektomie wird heute nur noch sehr selten durchgeführt und ist bei sehr großen Gebärmüttern notwendig. Vorteile der Gebärmutterentfernung ist die schnelle Symptomfreiheit der Patientinnen.

Vorsorgliche Entfernung der Eileiter und Eierstöcke

Wir empfehlen allen Patientinnen vor den Wechseljahren (prämenopausal), sich im Rahmen einer geplanten Gebärmutterentfernung auch vorsorglich beide Eileiter entfernen zu lassen.  Der Grund für diese Empfehlung liegt in der Tatsache, dass Eierstockskrebs häufig nicht im Eierstock selbst, sondern aus Vorstufen in den Eileitern entsteht und durch die vorsorgliche Entfernung der Eileiter (prophylaktische Salpingektomie) eine entsprechende Risikoreduzierung für diese Tumorerkrankung erfolgen kann. 
Bei Patientinnen mit abgeschlossenen Wechseljahren (postmenopausal) empfehlen wir ebenfalls eine vorsorgliche Entfernung beider Eierstöcke und Eileiter im Rahmen einer geplanten Gebärmutterentfernung aus den oben genannten Gründen. 

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