Gynäkologische Onkologie
Die Tumorerkrankungen der Frau bedürfen eines interdisziplinären Therapieansatzes. Gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern, dem Gynäkologischen Krebszentrum und Brustzentrum der Universitätsfrauenklinik Bonn, bieten wir unseren Patientinnen ein umfassendes onkologisches Angebot.
Grundsätzlich empfehlen wir allen Patientinnen mit Brustkrebs oder Tumoren des weiblichen Genitals, sich in einem zertifizierten Brustzentrum oder gynäkologischen Krebszentrum mit entsprechender Erfahrung behandeln zu lassen.
Brustkrebs
Brustkrebs ist weltweit der zweithäufigste bösartige Tumor nach dem Lungenkrebs und die führende Todesursache bei Frauen. Es gibt nicht "den einen Brustkrebs". Je nach Eigenschaften (Gewebetyp, Rezeptorausblidung, etc.) des Tumors erfolgen unterschiedliche Therapieansätze. In bestimmten Situationen kann eine Chemotherapie vor einer Operation sinnvoll sein. Ein seit Jahrzehnten etabliertes Mammographiescreening kann häufig Vorstufen oder frühe Tumorstadien frühzeitig entdecken. Neben der fachgerechten Tumortherapie spielt heutzutage auch die kosmetische Chirurgie eine wichtige Rolle im Gesamttherapiekonzept dieser Erkrankung.
Tumore des weiblichen Genitals
Gebärmutterkrebs
Bosärtige Tumoren der Gebärmutterschleimhaut sind die häufigsten Tumore des weiblichen Genitals. In den meisten Fällen werden diese Tumore durch das Auftreten einer Blutung in den Wechseljahren frühzeitig erkannt und haben daher eine gute Prognose.
Andere seltene Tumore, die von der Muskulatur der Gebärmutter ausgehen (sog. Sarkome) haben dagegen eine schlechte Prognose.
Eierstockskrebs
Eierstockskrebs ist der zweithäufigste bösartige Tumor und gleichzeitig der am häufigsten zum Tode führende Tumor des weiblichen Genitals. Leider gibt es bis heute keine Möglichkeit der Früherkennung. Diese Tumorerkrankung wird häufig erst in einem fortgeschrittenem Stadium entdeckt. Der wichtigste Prognosefaktor ist die leitliniengerecht durchgeführte Operation mit dem Ziel, sämtliche Tumoraussaat zu entfernen. Daher sollten Patientinnen mit Eierstockskrebs ausschließlich in einem etablierten gynäkologischen Krebszentrum behandelt und auch operiert werden.
Gebärmutterhals-krebs
Gebärmutterhalskrebs ist die dritthäufigste Tumorerkrankung des weiblichen Genitals. Eine Infektion mit humanen Papillom Viren (HPV) ist in 99,7% für diese Tumorerkrankung verantwortlich. Durch die HPV-Impfung und das organisierte Screening konnte die Erkrankungsrate und Sterblichkeit deutlich gesenkt werden. In Deutschland findet man fortgeschrittene Stadien zumeist nur bei Patientinnen, die über mehrere Jahre nicht an der gynäkologischen Vorsorge teilgenommen haben.
Schamlippen- /Scheidenkrebs
Tumore der Schamlippen und der Scheide sind sehr seltene Tumore. Wie beim Gebärmutterhalskrebs spielt die Infektion mit Humanen Papillomviren eine entscheidende Rolle in der Krankheitsentstehung. Ein weiterer Risikofaktor sind chronische Entzündungen der Schamlippenhaut (sog. Lichen Sclerosus). Regelmäßige Früherkennung kann auch hier Vorstufen und frühe Tumorstadien rechtzeitig entdecken.
Auch bei dieser Erkankung wirkt die Impfung gegen Humane Papillomviren präventiv.
Nachsorgeuntersuchungen & Intervalle
Die Art der Tumornachsorge hängt vom jeweiligen Tumortyp ab. Grundsätzlich gilt jedoch der folgende Ablauf für die klinische Untersuchung beim Brustkrebs und bei Tumoren des weiblichen Genitals:
Gynäkologische Untersuchung/Tastuntersuchung der Brust
1.-3. Jahr nach Diagnose alle 3 Monate
4.-5. Jahr nach Diagnose alle 6 Monate
ab dem 6. Jahr jährlich
Beim Brustkrebs erfolgt zusätzlich noch alle 12 Monate eine Mammographie und ein Brustultraschall.
Im Rahmen der Nachsorge von Tumoren des weiblichen Genitals erfolgt zusätzlich noch ein transvaginaler sowie ein Nierenultraschall.
Die Bestimmung von Tumormarkern gehört nicht zur Nachsorge und sollte nur bei einem begründeten Verdacht auf ein Rezidiv erfolgen.
Unsere Gynäko-onkologischen Leistungen
Prävention
- Impfung gegen humane Papillomviren (HPV)
- Gynäkologische Früherkennungsuntersuchungen
Diagnostik
- Tastuntersuchung der Brust
- Ultraschall der Brust inkl. Stanzbiopsie
- Untersuchung des weiblichen Genitals
- Transvaginaler Ultraschall
- Biopsie von Gebärmutterhals-, Scheiden- und Schamlippentumoren und deren Vorstufen im Rahmen unserer Dysplasiesprechstunde
- Gewinnung von Gewebe der Gebärmutterschleimhaut im Rahmen einer Ausschabung
- Bestimmung von Tumormarkern
- Vorstellung unserer Tumorpatientinnen in der Tumorkonferenz des Brustzentrums und Gynäkologischen Krebszentrums der Universitätsfrauenklinik Bonn
- Zweitmeinungen
Operative Therapie
- Laserung von Schamlippen- und Scheidenkrebsvorstufen
- Entfernung von Schamlippentumoren im Stadium pT1a (Invasionstiefe bis 1mm), sog. erweiterte Exzision
- Entfernung von Gebärmutterhalskrebsvorstufen sowie des frühen Tumorstadiums pT1a1 (sog. mikroinvasives Karzinom) per Kegelschnitt (Elektroschlingenkonisation)
- Bauchspiegelung mit Entfernung von unklaren Eierstockstumoren mit dem Ziel der Diagnosesicherung
- Bauchspiegelung bei unklarem Bauchfellkrebs mit dem Ziel der Diagnosesicherung
Medikamentöse Therapie
- Antihormontherapie beim Brustkrebs
- Supportivtherapie bei Karzinomerkrankungen
Nachsorge
- Transvaginaler Ultraschall
- Brustultraschall
- Tastuntersuchung der Brust sowie des weiblichen Genitals
- Bestimmung von Tumormarkern
Termine
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